Pressemitteilung anlässlich der Gründung des Fördervereins HolzBauForschungsZentrum Leipzig
Die Baubranche ist für einen erheblichen Teil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Verantwortlich dafür ist die umfängliche Verwendung mineralischer Baustoffe. Allein die Herstellung von Zement ist – je nach Rechenmodell – für 6 bis 12 Prozent des globalen Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich und emittiert damit mehr Treibhausgase als der gesamte weltweite Flugverkehr (unter Nicht-Corona-Bedingungen)!
Die Verwendung von Holz aus Baustoff bildet eine der effizientesten Methoden, um den CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren und das Treibhausgas langfristig im Werkstoff zu speichern. Gleichzeitig beinhaltet das Bauen mit Holz die Optionen, im besten Sinne nachhaltig zu handeln und gesunde Räume zum Wohnen und Arbeiten zu schaffen. Derzeit sieht sich die Holzbaubranche jedoch in dem Widerspruch, dass die wachsende gesellschaftliche Akzeptanz sich in einer spürbar wachsenden Nachfrage am Markt niederschlägt, gleichsam die Strukturen der Branche aber vergleichsweise kleinteilig sind und die Forschung auf dem Gebiet des Bauens mit Holz über Jahrzehnte deutlich weniger intensiv betrieben wurde, als im Bereich der mineralischen und metallischen Baustoffe.
Eine Gruppe Leipziger Ingenieure, Holzbauer, Waldbesitzer und lokalpolitisch aktiver Bürger hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Zustand aktiv zu ändern und die angewandte Forschung an und mit dem Werkstoff in unterschiedlichen Projekten zu bündeln und voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund fand am 20. April 2021 auf Einladung von Herrn Walter Christian Steinbach (RP a.D.) in Leipzig die Gründungsversammlung des „Fördervereins HolzBauForschungsZentrum Leipzig“ (HBFZ) statt. Der Förderverein sieht sich als Teil der vom Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung initiierten und 5-fach im Koalitionsvertrag der aktuellen sächsischen Staatsregierung verankerten (2019-2024) Holzbauinitiative. Im Kontext des auf die Standorte Dresden, Chemnitz und Leipzig verteilten Sächsischen Holzbaukompetenzzentrums übernimmt der hiesige Standort primär die Funktion, die sächsischen Forschungsaktivitäten zu bündeln. Dabei soll insbesondere auch Knowhow aus „angrenzenden Bereichen“ wie dem Maschinenbau, der Produktionstechnik, der Informatik und der Automatisierungstechnik eingebunden werden. Der Förderverein beabsichtigt, als Gründungsmitglied dem geplanten Verein „Holzbaukompetenz Sachsen“ beizutreten und sich inhaltlich mit dessen Aktivitäten zu verzahnen.
Wir bei FLEX freuen uns ganz besonders, Herrn Professor Stahr als Vorstandsvorsitzenden zu begrüßen!