PreStage AppTiCon – Europäische Verbundforschung im Visier
Netzwerkaktivitäten für innovative Bautechnik
Das Projekt PreStage AppTiCon fokussiert auf den Aufbau eines europäischen Forschungsnetzwerkes aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Ziel ist die gemeinsame Konzeptionierung, Ausarbeitung und Einreichung eines Forschungsantrages mit dem Arbeitstitel „Kontextuelle Rückführung digitaler Fertigungsdaten in Entwurfsprozesse zur Verbesserung der Ressourceneffizienz im modernen Holzbau“. Die wirtschaftliche Grundlage bildet das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation HORIZONT 2020. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Endlichkeit der Ressourcen
Alle verfügbaren Rohstoffe und Materialien sind endlich. Die verschiedenen Teilbereiche der Industrie stehen daher vor der Herausforderung, einen nachhaltigen, bewussten Umgang mit den auf der Erde verfügbaren Ressourcen zu entwickeln. Der Bausektor trägt dabei eine große Verantwortung, verbraucht er doch weltweit etwa die Hälfte aller mineralischen Rohstoffe. Der Bedarf an innovativen Technologien, welche den Ressourcenverbrauch reduzieren oder zur Verfügung stehende Rohstoffe mehrfach nutzen, ist demnach groß.
Schwerpunktsetzung des FLEX.teams
Die Forschungsgruppe FLEX fokussiert auf die innovative Entwicklung ressourceneffizienter und nachhaltiger Konstruktionen aus dem vielseitig einsetzbaren Baustoff Holz für das Bauwesen. Als nachwachsender Rohstoff steht er in großen Mengen zur Verfügung; bei seiner Verwendung wird vergleichsweise wenig CO2 emittiert. Das Gleichgewicht zwischen Nachwachsen und Verbrauch ist jedoch durch den intensiven, nicht materialsparenden Einsatz des Rohstoffes in der Industrie weltweit erheblich gefährdet. Bereits begonnene Forschung muss demnach über den nationalen Rahmen hinaus fort- und weitergeführt werden. Aus diesem Grund setzte das FLEX.team mit dem Projekt einen Schwerpunkt auf das Finden europäischer Kooperations- und Netzwerkpartner, die thematisch und konzeptionell einen vergleichbaren Ansatz im modernen Holzbau verfolgen.
Intelligente, digitale Prozessketten
Das zu initiierende Verbundprojekt sollte inhaltlich die Entwicklung innovativer Entwurfsstrategien und Planungswerkzeuge für eine intensivere Nutzung von Holz auf der Basis intelligenter, digitaler Prozessketten thematisieren. Diese bilden die Grundlage für die Realisierung neuartiger, technisch komplexer Bauelemente und Konstruktionen aus Holz für eine nachhaltige Bauweise und Nutzung. Essenziell für die Konzeption solcher Prozessketten ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Spezialisten und Spezialistinnen aller Teilbereiche. Dazu gehören zum Beispiel Forst- und Recycelwirtschaft, Architektur und Ingenieurwesen, aber auch Zulassungsstellen und Qualitätskontrollen sowie Hersteller und Montagefirmen.
Networking und erweiterte Sichtbarkeit
Wenngleich das Teilziel, gemeinsam einen Antrag für ein EU-gefördertes Projekt zu stellen, nicht erreicht wurde, bildete das FLEX.team durch intensives Networking eine Grundlage für künftige Forschungsprojekte mit europäischer Beteiligung. So startete im Frühjahr 2020 das Projekt FutureFacade, bei dem FLEX auch mit Partnern außerhalb der nationalen Grenzen zusammenarbeitet. Das Netzwerk der Forschungsgruppe hat sich im Zuge des Projekts maßgeblich um Universitäten, Institute, Unternehmen aber auch institutionelle, koordinierende und vermittelnde Serviceeinrichtungen im regionalen und nationalen Bereich erweitert. Für zukünftige Projektideen können somit schneller und effektiver Kooperationspartner gefunden werden.
Intern führte die Teilnahme an PreStage AppTiCon zu einer erweiterten und verbesserten organisatorischen Struktur; der Forschungsstand und die gesetzten Ziele der Gruppe wurden durch vielzählige Diskussionen geschärft.
Im Rahmen des Projekts hat das FLEX.team durch den Besuch zahlreicher Messen und Veranstaltungen sowohl auf seine Kompetenzen als auch auf sein hochmodernes digitales Equipment aufmerksam machen können. Auch virtuell hat sich die Forschungsgruppe in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Social Media weiterentwickelt. So wurde der Onlineauftritt um die Plattformen Instagram und Facebook erweitert, welche nicht nur regelmäßig zur Präsentation neuer Forschungsinhalte und Neuigkeiten genutzt werden, sondern auch zum regen Austausch mit der Community.
Keywords: Forschungsnetzwerk, Horizon2020, Rohstoff Holz, Altholz, Kreislaufwirtschaft, Doppelte Krümmung, Segmentierung, digitale Prozessketten, Parametrisches Modell, geometriebasierte Teilung, Prototyp, Versuche