ACTIVE.architecture
Das Projekt ACTIVE.architecture verfolgt die Idee der Erkundung einer metereosensitiven Architekturhaut, im Sinne der Imitation von organischen Reaktionsverhalten auf klimatische Umgebungseinflüsse. Besonders die Reaktion des Öffnens und Schließens vonTannenzapfen dient hierbei als Inspiration.
Dafür soll das nachhaltige und natürliche Baumaterial Holz als feuchteempfindliches Furnier zum Einsatz kommen, welches in Form von aktiven Fassaden- oder Wandelementen der Innenraum - Verschattung sowie der Lüftung von Feuchträumen dienen könnten. Die Aktivierung der Elemente geschieht dabei durch eine zusammengesetzte Bilayer - Struktur mit jeweils unterschiedlichen Faserorientierungen. Je nach Winkelausrichtung der Fasern der beiden Furnierschichten, können bei Luftfeuchtigkeitsänderungen verschiedene Verformungen als Biegung oder Verdrehung erzeugt werden.
Ansatz zur technisch/technologischen Umsetzung. Der Umsetzungsansatz beruht auf dem natürlichen Holzverhalten, indem die hygroskopische Materialeigenschaft des Quellens und Schwindens zu Nutze gemacht wird. Bei der Änderung der Luftfeuchtigkeit verformen sich die dünnen Holzlagen selbständig ohne zusätzliche mechanische Einflüsse. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass die Zellulosefasern bei Anstieg der Luftfeuchtigkeit Wassermoleküle in der Faserstruktur binden und sich in alle Richtungen ausdehnen. Somit können die Elemente gleichzeitig als Sensor, Motor und Regelelement fungieren, um den Öffnungs- und Schließmechanismus einer Fassade zu steuern. Dazu wird kein Regelungskreis auf der Wirkung von Elektrizität und damit auch keine Verkabelung benötigt. Des Weiteren lässt sich das Verformungsverhalten durch die Furnierart und Dicke der Probekörper, die Furnierschnitttechnik, die Anordnung der Faserrichtung sowie durch den Formzuschnitt begünstigen.
Keywords: Holzbau, Nachhaltigkeit, Fassade, Verformung, Furnier, Bilayer, Feuchte, Temperatur