ZoLinkR.Versuchsbogen

ZoLinkR.Versuchsbogen Ressourceneffizienz im Holzbau

Der ZoLinkR.Versuchsbogen markiert den ersten Meilenstein in der inhaltlichen Auseinandersetzung des Themas "ressourceneffizientes Bauen mit Holz" an der HTWK Leipzig. Seine Realisierung als 5 m x 3 m x 2 m (L x B x H) Versuchsbogen förderte das umfassende Verständnis der konstruktiven Geometrie, den Bau spezieller Werkzeuge für die Fertigung der Lamellen sowie das Sammeln von Erfahrungen zum Aufbau der Struktur. Erste Belastungstests dienten dazu, der Konstruktion tiefergehend und umfassend auf die Spur zu kommen.

Grundprinzip

Die originale Brettrippenkonstruktion nach dem Patent von Fritz Zollinger (Merseburg, 1923), folgt dem einfachen Lastprinzip eines zugbeanspruchten Seiles kombiniert mit einem druckbeanspruchten Bogen. Letztgenannter Tragwerkstypus ist noch heute mit dem Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt und Sachsen als sogenannte Zollingerdächer erhalten. Hauptbestandteil dieser Holztragwerke sind Bohlen- bzw. Lamellen aus Vollholz, die mittels einer »Doppel-Bolzen-Verbindung» verbunden sind. Aufgrund der Krümmung und der Auflagerung wirken primär Normalkräfte. Die Druckbeanspruchung ist nahezu gleichmäßig über die Lamellenquerschnitte verteilt, was im Gesamten eine effiziente Materialauslastung bewirkt, die wiederum eine deutlich geringere Dimensionierung der Lamellen und somit Material- und Gewichtsersparnis zur Folge hat.

Ausstellung

Präsentiert wurde der ZoLinkR.Versuchsbogen auf der denkmal 2016 in Leipzig und bekam dort eine "Goldmedaille für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa".

Weitergedacht

Das Projekt ZoLinkR.Wave wendet die Zollingerstruktur auf eine doppelt gekrümmte Fläche an. Hierdurch konnte das konstruktive Prinzip für ein wesentlich größeres und variableres Anwendungsgebiet nutzbar gemacht werden.

Im Kontext der Forschungen an der HTWK Leipzig wurden in jüngster Zeit eine Masterthesis und zwei Bachelorarbeiten fertiggestellt, die sich u. a. die Ökobilanzierung von Brettrippentragwerken mit Anlehnung ans Zollinger-Prinzip beleuchten. Darüber hinaus untersucht derzeit ein von STRAB Ingenieurholzbau co-betreuter Bachelor-Student die Grundlagen der Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Brettrippen- im Vergleich zu Brettschichtholz-Konstruktionen.

verwandte Forschungsprojekte: MVK / ReFlexRoof

Projektbeteiligte

Bearbeiter*innen: 
Andrea Backenköhler, B.Eng.Leslie Schottstädt, B.A.
Cristoph Dijoux, M.Sc.Manuel Pietzsch, M.Sc.
Lukas Franke, B.Eng.Lisa Weiß, B.Eng.
Marius Götzinger, B.A.Marius Zwigart, M.A.
Dipl.Ing. Hannes Löschke, M.A.Henry Schulz, B.A.

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr

Keywords: Holz, Holzbau, Pavillon, Denkmal, Zollinger, doppelte Krümmung, komplexe Geometrie, Einzelteile, Seil, Bogen, Brettrippen

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